Manchmal ist es gut, sich zu erinnern, manchmal ist es besser, zu vergessen. Um ein einschneidendes Erlebnis seelisch zu überstehen, entwickeln Menschen unbewusste Schutzreaktionen, indem sie zum Beispiel die Erinnerung an ein belastendes Erlebnis verdrängen. Dieses Verdrängen schlechter Erinnerungen hat Jürgen Sobkowiak in der Serie »urnErgnien« (2025) aufgegriffen und thematisiert. In den 78 Arbeiten lösen sich die unguten Erinnerungen auf: Orte und Gegenstände nehmen grotesk verzerrte Formen an und Menschen verwandeln sich in bizarre Gestalten. Hierfür hat der Künstler alte Super-8-Familienfilme auf bemaltes Seidenpapier projiziert und fragmentarisch abfotografiert. Durch die Beschaffenheit des Seidenpapiers und gezielter Unschärfe erzeugt Jürgen Sobkowiak eine abstrakte und irritierende Bildwirkung.
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