Zwischen dem 24. August und dem 21. September 2025 veranstaltet das Fotografie-Forum Monschau in Kooperation mit der StädteRegion Aachen erneut das Fotografie-Festival. Die Kuratorin Dr. Nina Mika-Helfmeier sichtete gemeinsam mit der Jury aus dem Team der renommierten Bildagentur Magnum in Paris und der Sammlungsleiterin für Fotografie und Medienkunst am Museum der Moderne in Salzburg Kerstin Stremmel rund 4000 Bilder. Museen, Galerien und kulturelle Einrichtungen eröffnen unerwartete Einblicke und neue Sichtweisen auf verschiedene Themenwelten, fotografisch hinterfragt von zeitgenössischen und klassischen, gleichermaßen experimentierfreudigen wie leidenschaftlichen Fotokünstlern.
Bereits 2021 und 2023 waren bei dieser Biennale der Fotokunst insgesamt 25.000 Besucher zu verzeichnen. In dem vierwöchigen Zeitraum werden in Aachen, Monschau, Maastricht und Eschweiler Ausstellungen, Talks und Events rund um das Thema Fotografie stattfinden. Auch die dritte Ausgabe des Festivals wird wieder interessante und spannende Fotokunst zeigen. Eröffnet wird das Fotografie-Festival am 24. August 2025 um 12 Uhr in Monschau (Aukloster). Die Finissage findet am 21. September 2025 statt (verbunden mit einer Lesung des ehemaligen Kraftwerk-Mitgliedes Karl Bartos).
In einer Gemeinschaftsausstellung mit den Künstlern Johannes Gramm und Martin Parr zeigt Jürgen Sobkowiak eine Auswahl seiner Arbeiten aus der Serie »Die Dinge bleiben« in der Kunstgalerie »Raum für Gäste« in Aachen. Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Nina Mika-Helfmeier.
"Wir begegnen ihnen tagtäglich, unzählige Dinge begleiten uns in unserer Routine: Der Tag startet mit dem Ruf des Weckers, gefolgt von der Lieblingstasse, aus der wir unseren Kaffee genießen. Stift, Locher und Tacker erleichtern den Büroalltag, begleitet von der Zimmerpflanze, die uns die Kollegin vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt hat … Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Was sie indes zeigt, ist, dass wir den Dingen des Alltags meistens keine gesteigerte Aufmerksamkeit schenken. Ganz im Gegenteil, wir begreifen sie als selbstverständliche Begleiter des Alltags. Dass sich ein eingehender Blick auf diese mannigfaltigen Objekte lohnt, beweisen die in der Ausstellung versammelten Fotografen, die jeweils ganz neue und eigene Zugänge zur Dingwelt bieten. [...]
Dass die Wirkung von Dingen weit über ihre rein physische Präsenz hinausgehen kann, zeigt der in Alsdorf lebende Jürgen Sobkowiak (*1970) mit seiner berührenden Serie „Die Dinge bleiben“ (S. 102, 103) [Katalog zur Biennale »Allianzen«; Fotografie Festival der StädteRegion Aachen 2025, Anm. d. Verfassers]. Über zwei Jahre lang hat er sein Elternhaus fotografisch unter die Lupe genommen. Vom Dachboden bis zum Keller schenkte er seine Aufmerksamkeit ganz besonders den entlegenen Winkeln des Hauses, inspizierte zurückgelassene Gegenstände ebenso wie besondere Erinnerungsstücke. Die einzelnen Aufnahmen sind mit dem Titel „Nichtigkeit“ sowie einer fortlaufenden Nummerierung versehen. Der Terminus verweist dabei auf die Paradoxie der Dinge: Was für Betrachter_innen als Nichtigkeit – da alltäglich – angesehen wird, kann für den Künstler eine große Bedeutung haben, weil die gezeigten Gegenstände eng mit seiner Biografie, seinen Erinnerungen und Erfahrungen verknüpft sind. Gleichzeitig lässt sich aber an ebendiesen Dingen auch ablesen, dass sie die Zeit und sogar einzelne Leben überdauern. Sie sind damit ganz besondere Bedeutungsträger, denen wir im Alltag viel häufiger unsere Aufmerksamkeit zukommen lassen sollten."
Text im Ausstellungskatalog »Fotografie Festival 25 der StädteRegion Aachen« von Meike Eiberger (Seite 98-101,Herausgeber: Stabsstelle Kultur (S16) der StädteRegion Aachen, 2025).
"Wie Gegenstände sprechen und sich zu einer Art Porträt fügen können, zeigt auch Jürgen Sobkowiak in seiner Serie „Die Dinge bleiben" (S. 102, 103) [Katalog zur Biennale »Allianzen«; Fotografie Festival der StädteRegion Aachen vom 24.08. bis 21.09.2025, Anm. d. Verfassers]. Der Fotograf dokumentiert das, was von einem Leben übrig bleibt - mit Blick für Details und ebenso emotionalem wie formalem Interesse. Zu sehen ist etwa ein angeschnittenes Buch, von verschiedenfarbigen Post-its in ein grafisches Kunstwerk verwandelt. Sobkowiaks Schwarz-Weiß-Aufnahmen hingegen wirken pur und zeitlos: altmodische hölzerne Wäscheklammern, eine wie am seidenen Faden hängende Uhrkette - Erinnerungen, die nur noch eine bestimmte Generation teilt, die aber fast haptisch erfahrbar werden. Es ist eine schöne Fügung, dass sie bei „Allianzen" auf „Dinge" von Johannes Gramm treffen (S. 99, 100), unterschiedliche Alltagsgegenstände aus dem Besitz des Künstlers, die ebenso wie die Gegenstände, die Sobkowiak dokumentiert, bei den Betrachter_innen kollektive Erinnerungen wecken."
Aus "Klassische Genres mit einem Twist" von Dr. Kerstin Stremmel im Ausstellungskatalog »Fotografie Festival 25 der StädteRegion Aachen« (Seite 8-10, Herausgeber: Stabsstelle Kultur (S16) der StädteRegion Aachen, 2025).
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